Artikel NZ 13.07.2011 - Breite Basis für das Kulturzentrum

Breite Basis für das Kulturzentrum
Kraftakt der Dorfgemeinschaft zeigt Erfolg – Freiwillige Helfer packen gemeinsam an – Lebendiges Kulturzentrum bereichert den Ort

Stotel. Der Einsatz und die Mühen vieler haben sich gelohnt: Das Kulturzentrum Alte Schule in Stotel schreibt Erfolgsgeschichte. Seit das Kernstück, der Veranstaltungssaal, im Oktober fertig wurde, ist das Haus zur quirligen Stätte voller Leben geworden. Hier treffen sich große und kleine Gruppen jeder Art und Menschen jeden Alters. Der Traum der Initiatoren ist wahr geworden. Dabei sah es schon fast so aus, als würde Stotel die Alte Schule verlieren. Die Grundschüler waren ausgezogen, das leere Gebäude solle verkauft werden, entschied der Rat im Sommer 2005. Was jetzt, fragten sich Karl-Heinz Bellmer vom Heimat- und Bürgerverein, Ortsvorsteher Fritz Grieger, Gerhard Krause von der Siedlergemeinschaft und Angelika Wellbrock vom TSV Stotel. Fest stand: Die Alte Schule sollte nicht dasselbe Schicksal erleiden wie der Grafenhof. Von der alten Gaststätte, einst Treffpunkt der Reichen und Schönen aus der Umgebung, waren den Stotelern nur die Fresken geblieben. Immerhin die wurden gerettet, findet Bellmer und erinnert sich: „Das und der Erfolg der 900-Jahrfeier des Ortes machten Mut, uns als Arbeitsgruppe im November 2005 um die Übertragung der Nutzungsrechte zu bewerben.“
„Grünes Licht“ Gut acht Monate später gab die Gemeinde grünes Licht: Die Stoteler bekamen die Rechte an der Alten Schule. Nun gab es viel zu tun, aber Helfer und Sponsoren standen bereit. Viel Enthusiasmus, vor allem durch Werner Mehrtens, der die Arbeitsgruppe immer wieder angespornt hatte, und ein Scheck der Volksbank legten den Grundstock für den Umbau der ersten Klassenräume. Kaum waren sie fertig, zog die Volkshochschule als erste Mieterin ein. In der Heimatstube und auf dem Schulhof fanden schon während des Umbaus Veranstaltungen statt. Von der Kaffeestube der AWO über Basare, Vorträge, Ausstellungen, Kunstwoche oder Weihnachtsmarkt: alle Erlöse kamen dem Projekt zu Gute. Privatpersonen und Geschäftsleute spendierten ihre Geburtstags- und Jubiläumsgeschenke oder halfen beim Umbau mit Geräten, Arbeitskraft und Fachwissen. Auch der neue Förderverein brachte Geld in die Kasse. Dann sagte die Gemeinde zu, „Leadermittel“ zu beantragen und die Co-Finanzierung zu übernehmen. Große Freude bei den Aktiven – nun konnte der Saal, für den zwei Zwischenwände weichen mussten, von Profis gebaut werden. „Das hätten wir mit unseren Bordmitteln nicht leisten können“, resümiert Grieger. Als der Hauptumbau geschafft war, war auch das Ziel des Arbeitskreises erreicht, der sich daraufhin auflöste. Heute regelt der Heimat- und Bürgerverein die Nutzung der Alten Schule. Der Kulturkreis, der schon zu Beginn der Arbeiten im Saal in den Startlöchern stand, organisiert abendfüllende Veranstaltungen. „Wir bekommen inzwischen Anfragen von Künstlern aus Nordrhein-Westfalen“, sagt Sprecherin Tanja Grünefeld. Auch sie kann auf freiwillige Hilfe zählen. Der Mut, etwas gemeinsam anzupacken, hat sich für Stotel gelohnt. (be)
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