Artikel NZ 03.06.2009 - Große Pläne mit der Alten Schule in Stotel

Große Pläne mit der Alten Schule in Stotel
Ortsgemeinschaft bittet um Hilfe – Kulturzentrum als Leader-Projekt

Stotel (be). Bisher haben die Stoteler ihre Alte Schule mit großem Einsatz aus eigener Kraft zum Dorf-mittelpunkt gemacht. Jetzt könnte ein Kulturzentrum draus werden. Das geht allerdings nicht mehr ohne finanzielle Hilfe. Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses der Gemeinde Loxstedt machten sich selbst ein Bild.
Was bereits geleistet wurde und was nun geplant ist, ließen sich die Kommunalpolitiker vom Vorsitzenden des Heimat- und Bürgervereins Karl-Heinz Bellmer, dem Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft Gerhard Krause und Ortsvorsteher Fritz Grieger erläutern. Um das denkmalgeschützte Gebäude als Kulturzentrum nutzen zu können, stehen eine Menge Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an. Die Akteure vor Ort – hauptsächlich Mitglieder der Vereine und Geschäftsleute – können die geplanten Arbeiten weder finanziell noch durch Eigenleistung in absehbarer Zeit bewerkstelligen. Vor allem die Zusammenlegung zweier Klassenräume zu einem großen Ver-anstaltungssaal macht den Einsatz von Fachfirmen erforderlich. Zur Verwirklichung des Gesamtkonzeptes sind die Stoteler auf Hilfe und finanzielle Unterstützung angewiesen. Das EU geförderte Leader-Programm ist ein Anhalts-punkt. Das ist geplant: Im ersten Bauabschnitt soll ein Seminarraum im 1. Obergeschoss einschließlich Neben-räumen und einer Toilettenanlage gebaut werden. Die Investition beläuft sich auf circa 60000 Euro. Die Her-stellung des Veranstaltungsraumes im Erdgeschoss würde einschließlich Bühnentechnik circa 150000 Euro kosten. Der Dachboden soll als Lagerfläche für die Ortsheimatpfleger für rund 65000 Euro hergerichtet werden. 1500 Stunden geleistet Bürgermeister Detlef Wellbrock betonte, dass die Ortsgemeinschaft bereits 1500 Stunden Arbeitszeit investiert habe. Die Kosten seien ausschließlich aus Spenden aufgebracht wurden. Sollte die Alte Schule als Kulturerbe eingestuft werden, für die es keine Förderhöchstgrenze gibt, stünden bei einer Investition von 60000 Euro im Jahr 2009 für den ersten Bauabschnitt Fördermittel von rund 33000 Euro bereit. Für die Investition von 215000 Euro im Jahr 2010 wäre eine Förderung von 117000 Euro zu erwarten. Diese Mittel fließen allerdings nur, wenn die Gemeinde die Trägerschaft und somit die Kofinanzierung übernimmt. Die künftige Unterhaltung und Bewirtschaftung läge weiterhin in Händen des Heimat- und Bürgervereins. Etwas mehr als 100000 Euro müsste die Gemeinde aufbringen, um das denkmalgeschützte Gebäude zum Kulturzentrum umzugestalten. „Es wäre ein Vorzeigeobjekt für die Verwendung von Leader-Mitteln“, hob Wellbrock hervor. Ortsvorsteher Fritz Grieger gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass Rat und Ausschüsse zustimmen. Er machte deutlich, dass die bereits angebotenen Veranstaltungen von allen Bevölkerungsgruppen über Stotel hinaus begeistert angenommen werden. So erfreut sich die monatliche Kaffeestube großer Beliebtheit und beim Matjesessen am Wochenende waren sowohl der Seminarraum als auch die Heimatstube brechend voll. Auch draußen waren die Tische und Bänke schnell besetzt. Der Ausschuss traf keine Empfehlung. Nun werden die Mehrheitsgruppe, Verwaltungsausschuss und Gemeinderat über den Antrag beraten. Wenn alles gut geht, erfährt die Ortsgemeinschaft noch vor der Sommerpause, wie es in der Alten Schule weitergeht.
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