2020

Artikel NZ, Samstag, der 22. Februar 2020
"THE STOKES"

Es war ein wahrer Leckerbissen für die Freunde traditioneller irischer Musik. Im Kulturzentrum Alte Schule waren die „Stokes“ 
zu Gast und zogen alle Register ihres Könnens. Ruhige Balladen wurden liebevoll und innig gebracht und derbe Kneipenstücke mit so viel Schwung, dass es manchen Gast förmlich zum mitwippen und –klatschen zwang. Der Saal war voll. Neben wenigen Sitzplätzen waren lediglich Stehtische verteilt worden, die mit Blumen und Servietten in den irischen Landesfarben dekoriert waren. 
Gleich zu Beginn lieferten sich Sänger und Gitarrist Kevin Sheahan und Banjospieler Jörg Gleba einen Wettstreit, trieben sich gegenseitig zu immer schnellerem Spiel an und brachten ihre Fans im voll besetzten Saal gleich in anregende und fröhliche Stimmung. „Sie können auch gerne ein bisschen tanzen“, lud Sheahan ein und zeigte auf die kleine Freifläche direkt vor der Bühne. Danach ging es etwas ruhiger weiter mit dem von den Dubliners bekannt gemachten Song „Black velvet Band“, bei dem Flötist Roland Noack seine Virtuosität unter Beweis stellte, mit der er im Laufe des Abends immer wieder begeisterte. 
Zwischen den einzelnen Liedern erzählte Kevin Sheahan Anekdoten über die wechselvolle Geschichte der grünen Insel und deren Bewohner, ging auf die Entstehung der Songs ein und plauderte aus dem Nähkästchen. „Früher, als man noch keine Instrumente hatte, wurde mit dem Mund performed“, erkärte er. Wie sich das anhörte und aussah, zeigte Flötist Noack, indem er zu Gitarre und Banjo seiner Mitspieler Sirtaki tanzte. Natürlich durften auch Molly Meloneund „Whisky in the Jar“ nicht fehlen. Stokes haben rund fünfzig Auftritte im Jahr. Manchmal eine ganze Woche lang, wenn sie in Österreich unterwegs sind oder „Inselhopping“ machen. Dabei sorgt „An der Nordseeküste“ sowohl in Englisch als auch Deutsch gesungen, für Stimmung. So auch in Stotel. Hier sangen fast alle Gäste mit. „Ein toller Abend. Wir waren auch bei den beiden früheren Auftritten der Stokes hier. Jedes Mal war es einfach super“, so Bianca Kurzawski. (be) 
Samstag, der 25. Januar 2020
Stefan Danziger „Was machen sie eigentlich tagsüber?

Vorweg; Eine Freundin von mir vom Stammtisch hat am nächsten Tag in der WhatsApp Gruppe folgendes geschrieben: „Übrigens Mädels, die ihr gestern Abend nicht in der Alten Schule dabei gewesen seid, ihr habt richtig was verpasst. Der war wirklich suuuuper. Vielen Dank nochmal Martina für diesen Tipp.“ Naja, leider sind diesem Tipp nicht so viele gefolgt, wie gehofft. Das hat der guten Laune von uns und auch von Stefan Danziger allerdings nichts anhaben können. Guter Dinge ist er vom Bahnhof Loxstedt nach Stotel gelaufen. Auf die Frage, warum er mich denn nicht angerufen hat, ich hätte ihn doch abgeholt, hat er nur geantwortet: „Ach, jetzt bin ich ja da. Hab ein bisschen frische Luft geschnuppert, alles jut.“
So sympathisch und echt ist er auch auf der Bühne geblieben. 
Man hat so ganz nebenher auf eine sehr humorvolle Weise eine Unterrichtsstunde in deutsch-deutscher Geschichte erhalten. Nie langweilig, immer mit Anekdoten aus seiner Zeit als Stadtführer bzw. das amtliche Wort dafür „Stadtbilderklärer“ gespickt, das Publikum immer im Blick. Als er zum Beispiel ein Gast am Handy erwischt hat: „Du telefonierst doch da jetzt nicht oder – wirklich, in der zweiten Reihe.“ Natürlich auf eine unglaublich netten Art und das hat dann das Telefonat auch umgehend beendet: „Du ich muss auflegen. HiHi – sorry“ Der Lacher war auf beiden Seiten. Nach der Pause war das Tempo um keine Spur langsamer. Stefan hatte sein Publikum fest in seinem Bann und so durfte er natürlich nicht ohne eine Zugabe gehen. Stefan würde wieder kommen, dass hat er uns versprochen. Ich würde ihn mir auch jeder Zeit wieder anschauen bzw. anhören – Top. (mg)
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