2015

Stotel /Samstag, der 28. November 2015
„My Name is Peggy. I am not depressive.” 
Eine namenlose Frau im besten Alter auf der Suche 
nach dem Glück.

Eine Frau im besten Alter bekommt eine Einladung zum Essen. Ein Date mit einem Mann. Gut, er hat ein paar Tage zuvor ihren Hund Bernd überfahren - aber er sieht gut aus: groß, blond, muskulös mit Seitenscheitel. Warum aus der Tragödie nicht etwas Gutes gewinnen dachte sie sich und tauscht mit ihm die Telefonnummern aus. Jetzt ist es also soweit, akribisch bereitet sie sich auf ihr Date vor, lernt sogar Englisch dafür. 
Was am Anfang des Abends als leichte Kost begann, was ziehe ich an, was erwartet mein Gegenüber von mir, entpuppt sich im Laufe des Abends als ein zum Teil düsterer Einblick hinter die Fassade. Selbstzweifel, Zukunftsängste gepaart mit der Vorfreude auf das große Treffen. „Ich weiß nicht mehr weiter“, bekennt sie. „Nicht nur im Leben, nein: Hier. Jetzt.“ „Was machen Sie, wenn Sie nicht mehr weiterwissen?“ ist die Frage an das Publikum gerichtet. Es war wirklich beeindruckend, wie man nur mit Mimik und Gestik von einer Sekunde auf die Andere so unterschiedliche Emotionen ausdrücken und auslösen kann.

„Mit ihrem Gespür für Rhythmik, und die Fähigkeit schnelle Wechsel von Charaktereigenschaften zu verkörpern, ist Corinna Ketter die ideale Besetzung.“ so aus der Dokumentation von „My Name ist Peggy“. Dem kann ich mich nur anschließen. Corinna Ketter, die gebürtige Rheinland-Pfälzerin aus Wittlich gibt mit “My Name is Peggy” ihre erste große Solorolle. Eine beeindruckende Leistung einer jungen, sehr talentierten Schauspielerin. (mg)
Samstag, der 14. November 2015

Stotel. „Freunde, ein Lied muss sein!“ Mit diesem Bekenntnis begann das abwechslungsreiche Programm, mit dem der Männergesangverein „Eintracht“ Stotel sein 140-jähriges Bestehen feierte. Das Publikum hatte die Sänger des beliebten Chores mit rhythmischem Klatschen begrüßt und damit für erwartungsvolle, fröhliche Stimmung gesorgt. 
Vorsitzender Rolf Gehrke hatte in seiner Begrüßung einen Querschnitt durch das breite Repertoire des MGV angekündigt. Den ersten Teil dirigierte Chorleiter Hans Kurzawski. Er hatte den Chor vor fünfundzwanzig Jahren übernommen, und kann damit in diesem Jahr auf ein Jubiläum mit dem Chor zurückblicken. Er eröffnete den Reigen bekannter Melodien mit „Weihe des Gesangs“ aus der Zauberflöte. Es folgte das nicht weniger beliebte „Molly Malone“, der Gefangenenchor aus Verdis Oper Nabucco und Heidenröslein. Etwas plattdeutsches und leichtes durfte am Jubiläumsabend nicht fehlen und so hatte sich Kurzawski für „Lütt Anna, Susanna“ entschieden. Dem fröhlichen Stück folgte „Das Nachtlager von Granada“, von Conradi Kreutzer mit dem Text von Ludwig Uhland. „Kreutzer hat mehr als 30 Opern geschrieben, die fast alle in Vergessenheit geraten sind“, erklärte Peter Klein, der souverän und kenntnisreich durch das Programm führte. Den Abendchor „Schon die Abendglocken klangen“ werden die Sänger des MGV und ihre Gäste sicher nicht vergessen, denn dabei präsentierten sich der Chor in allerbester Singlaune und machten das Stück zu einem der Höhepunkte des Abends.
Nach der Pause sorgte der Gitarrist David Niedermayer aus Nesse mit seiner elektrisch verstärkten Flamencogitarre für den-modernen Akzent des Abends. Er spielte ausnahmslos eigene Stücke, von denen keines älter als zehn Jahre ist. Leise, sanft, wild, laut und voller Leidenschaft spielte sich der Förderpreisträger 2013 der Sparkasse Bremerhaven in die Herzen des Publikums.
Den dritten Teil des Abends übernahm Dr. Wolf Diem. Er hatte die Kirchliche Singgemeinschaft, einen gemischten Chor aus Bremerhaven, eingeladen, den er ebenso wie den MGV dirigiert. Der Chor hat sich sowohl der geistlichen als auch der weltlichen Vokalmusik von der Barockzeit bis zur Gegenwart verschrieben und brachte in Stotel vor allem den 109. Psalm anrührend zu Gehör. Mit Bach und den dramatischen Ereignissen, die zur Entstehung der „Chromatischen Fantasie“ geführt hatten, übernahm Dr. Diem selbst den Klavierteil des Konzerts. Anschließend kamen die Männer vom MGV wieder auf die Bühne. „Ein geistliches Abendlied“ von Schumann, „Horch, was kommt von draußen rein“, und der zur kommenden Saison sehr passenden „Hymne an den Grünkohl“, „Der Jäger Abschied“ und „Der Mond ist aufgegangen“ ging es mal besinnlich, mal heiter, aber nie langweilig weiter. Zum Schluss sangen beide Chöre zusammen. Wunderbar hörte es sich an, als der vielstimmige Chor zum Schluss „Klänge der Freude“ von Edward Elger erklingen ließ. Es war ein gelungenes Jubiläum, mit dem der Männergesangverein „Eintracht“ Stotel seine Bedeutung für die kulturelle Vielfalt in Stotel und Umgebung ein weiteres Mal unterstrich. (be) 
Samstag, der 17. Oktober 2015
['pro:c-dur] 

angefangen hat dieser außergewöhnliche, musikalisch abwechslungsreiche Abend mit einem schönen Walzer von Frédéric Chopin präsentiert von Timm Beckmann auf einem weißen Flügel. Stimmungsvoll eingestimmt auf diesen besonderen Abend hatte uns bereits Kati Pforte mit Ihrer Begrüßungsrede. Besonders, da dieses Musik-Kabarett-Konzert von ['pro:c-dur] gleichzeitig unsere Jubiläumsveranstaltung war. 
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    Tobias Janssen

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5 Jahre Kulturzentrum "Alte Schule Stotel", 5 Jahre Veranstaltungen jeglicher Art, von Comedy, Rock, Blues, Jazz, Country oder Klassik bis hin zum Plattdeutschen Theater. Und nun diese herausragenden Musiker Timm Beckmann am Piano und Tobias Janssen an der E-Gitarre. Zwei Musikstile, die sie unterschiedlicher nicht sein könnten, Klassik versus Rock und dann doch so eindrucksvoll harmonisch im Zusammenspiel. Ein Beispiel an dem Abend für die Gegensätzlichkeit waren die beiden "Schlaflieder" zum einen das Stück von Metallica "Enter the Sandmann" zum anderen das uns allen so bekannte Lied von Johannes Brahms "Guten Abend, gut' Nacht". Das die Beiden wiederum in einer extremen Rockversion a la Rammstein präsentiert haben. Zwischendurch immer wieder eine große Portion Humor. Ganz besonders hatte es Timm Beckmann ein Kugelschreiber von unserer ortsansässigen Viehhandlung angetan. Er bat das Publikum doch alle per SMS eine Kuh dort zu bestellen und wäre gespannt, wann die Nachricht kommt, "Kühe sind aus". Obendrein spielten die Beide für uns Klassik Stücke von Mozart bis zu Popsongs von Coldplay. Zu erwähnen wäre da noch die Arie "Habanera" aus Carmen "gesungen" mit der E-Gitarre von Tobias Janssen und sein Solo zu "Nothing Else Matter" von Metallica. Alles in einem Musik-Kabarett vom Feinsten. So auch das Publikum: Claudia K. aus Bremerhaven "Eine außergewöhnliche Kombination aus super Musik und Comedy". "Das war mal eine schöne ['pro:c-dur]", so Gabi K. ebenfalls aus Bremerhaven. "Das war das Beste, das ihr bisher nach Stotel geholt habt. Wirklich eine würdige Jubiläumsveranstaltung.", meint Bettina S. Dem kann ich mich nur anschließen. Danke dafür! (mg)
Samstag, der 27. Juni 2015 
"Ramblin´Blues Band"

Das Quartett um den Sänger und Harp-Player Rolf-Martin Schmidt spielt Rhythm 'n' Blues der ins Herz und in die Beine geht, dabei so lässig rüber kommt à la "Blues Brothers". Vervollständigt wird die Band durch: den Bremer Gitarristen Hanno Bonßdorf, Micky Schmidt am Bass und Schlagzeuger Jürgen Thomas. Seit 15 Jahren ist die "Ramblin´Blues Band" bereits "on the road", um die frohe Botschaft des Blues zu verkünden. 
Das hatten sich die vier Jungs auch für diesen Abend vorgenommen und die Botschaft ist angekommen. Ob nun die gefühlvolle Bluesballade "Need your love so bad" von dem britischen Gitarristen "Peter Green", der nebenbei der Lieblingsgitarrist von Hanno Bonßdorf ist, wie wir erfahren haben, oder der Bluesklassiker "Hand Jive" von "Johnny Otis", es hat einfach gegroovt. Weitere Highlights des Abends waren der Gastauftritt von Arndt Mehrtens - ehemaliger Gitarrist der Band, sowie die spontane Jam Session mit Uwe Rademacher (Kulturkreis Alte Schule Stotel) an der Mundharmonika. Als Zugabe gab es das sehr schöne Instrumentalstück "Albatross" von der Band "Fleetwood Mac". Ein großartiger Abschluss. (mg)
Stotel, der 12. April 2015 – ab 14:30 Uhr fand einmal mehr die Kaffeestube im Kulturzentrum Alte Schule Stotel statt. Dort konnte man bei einem Stück Kuchen und/oder Torte und Kaffee satt den Sonnenschein genießen. Diesmal gab es im Anschluss an die Kaffeestube ab 16:00 Uhr ein ganz besonderes Bonbon. Das Nachwuchsorchester „WoodBrass“ des sinfonischen Blasorchesters Wehdel war bei uns zu Gast. Nachdem sich die 25 Kinder und Jugendliche mit heißen Waffeln mit Sahne gestärkt haben, präsentierten sie uns Blasmusik von bekannten Filmmelodien bis hin zu aktuellen Popsongs. Werner H. aus Spaden: „Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich bin total begeistert. Wo steht die Spendendose, dass muss einfach unterstützt werden.“ Den die „WoodBrass“ haben uns ein kostenloses Konzert gegeben, da war natürlich eine Spende gerne gesehen. Die Idee zu dem Ganzen kam von Peter Seick, der beim sinfonischen Blasorchester Wehdel die Öffentlichkeitsarbeit leistet. Die Zusammenarbeit hat Spitze geklappt, dass sollte eine Wiederholung geben. (mg)
14. Februar 2015 
"Tour d´amour" mit Kathrin Busch und Stefan Veselka
Es war wirklich ein wundervoller, harmonischer Abend. So harmonisch, wie die Liebe sein sollte. Und rund um dieses Thema drehte sich auch das Programm, das Kathrin Busch extra für den Valentinstag zusammen gestellt hatte. Eine Lesung der besonderen Art, denn Kathrin hat uns Ihre zusammengestellten Texte nicht einfach vorgelesen, sie hat sie vorgetragen, gelebt. Ob es nun die Liebesbrief von H. v. Kleist an Henriette Vogel waren: „Mein Jettchen, mein Herzchen, mein Liebes, mein Täubchen, mein Leben, mein Liebes süßes Leben…“ oder das traurige Märchen von Oscar Wilde „Die Nachtigall und die Rose“, in dem die Nachtigall ihr Leben lässt, um die Rose der Liebe aufblühen zu lassen oder auch das lustige Gedicht „Dornröschen“ von Friedhelm Kändler: „...Zack! Die Zunge saust aus dem Frosch heraus. Ein kurzes Kleben - dann ist es aus. Dornröschen erwacht - Wer war's? Wer hat ein Ende gemacht dem Schlaf, dem langen, dem ich verfangen?...“ immer war es bewegend, zu tiefst traurig oder voller Witz dargeboten.
Das Ganze wurde einfach brillant von Stefan Veselka, der 1. Kapellmeister am Theater Münster ist, am Klavier musikalisch begleitet. Er hat uns passend zu den Beiträgen mit Stücken von z. B. Schumann; aus Waldszene OP. 82 „Eintritt“ und „Vogel als Prophet“, oder von Bach; aus der französischen Suite Nr. 5 „Courante“ sowie von Debussy; „Clair de Lune“ verzaubert.
Wir hoffen sehr, auch in Namen der anwesenden Gäste, auf ein Wiedersehen mit den Beiden. (mg)
vom 06.03. bis zum 22.03.2015
„De Cousinendag“

Einmal im Jahr treffen sich die Cousinen zum Kaffeetratsch in der Bäckerei von Walter Streusel. So wollen sich die vier verbliebenen Cousinen auch in diesem Jahr dort Treffen. Diesmal in Erinnerung an Walters verstorbene Frau, die früher die fünfte im Bunde war. Doch nicht nur das Treffen ist diesmal der Grund, steht doch jetzt wieder ein attraktiver, gutsituierter Mann auf dem Heiratsmarkt zur Verfügung. 
So dauert es nicht lang, bis die vier Cousinen: die graue Kirchenmaus Line Sauer, gespielt von Anke Oetjen, die lebenslustige, bunte Bella Kawendel, gespielt von Ulrike Ahrens-Dornis, die bodenständige Lehrerin Senta Ralle, gespielt von Christiane Decker und die Kräuterhexe Wita Schröder, gespielt von Hanna Clüver um die Gunst von Bäckermeister Walter Streusel, gespielt von Horst Bellmann buhlen. Ein Wettstreit, wer sich am geschicktesten im Alltag der Bäckerei bewähren kann, soll es entscheiden. Das Chaos ist da vorprogrammiert. 
Am Ende gibt es allerdings doch noch ein Happy-End, finden sich doch der Bäckergeselle Harry Feinkorn, gespielt von Uwe Bargmann und die Bäckerstochter Katrin Streusel, gespielt von Silvia Rosenhagen.                                                                              
Belohnung für die tollen Schauspieler war ein tosender Applaus vom Publikum und ein dickes Lob vom Autor des Lustspiels, Rinje Bernd Behrens, der sich bei der Premiere mit unter das Publikum gemischt hatte. Toll gemacht, weiter so! (mg)
Stotel, der 10.01.2015
„Sebastian Schnoy“ - Kabarett

Besser hätte der Auftakt für 2015 nicht sein können. Mit „Sebastian Schnoy“ haben wir die richtige Wahl getroffen. Da wir, der Kulturkreis, bei der „komischen Nacht“ in Bremerhaven 2013 komplett überzeugt waren, dass er der richtige Comedian für unser „Kulturzentrum Alte Schule Stotel“ ist, haben wir ihn angesprochen und eingeladen. Dieser Einladung ist „Sebastian Schnoy“ mit seinem neuen Programm „Von Stauffenberg zu Guttenberg – der Adel patzt immer kurz vor Schluss ...“ nachgekommen und hat uns wieder absolut von seinem Können überzeugt. 
Spritzig und anschaulich berichtet er in seinem neuen Programm von Eliten und Nieten des Adels. Er geht aber auch auf die traurigen Ereignisse der letzten Tage ein. Als Comedian und Berufszyniker sicherlich ein ernst zu nehmendes Thema. Aber auch diese Hürde meistert er brillant. So Schnoy: „Kurt Tucholsky hat auf die Frage „Was darf Satire“ geantwortet: Alles!“ und weiter: „Jede Religion hat ein Recht darauf, auf die Schippe genommen zu werden“.
„Das Programm war sehr gut, manchmal war der Humor recht Schwarz, aber er hat die Gratwanderung gut gemeistert. Daumen hoch.“ wie Annette R. aus Bremerhaven dazu meint. (mg)
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